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Our Documentary Film Project

We are currently in the planning stage of a documentary film project that takes up a very explosive and highly topical subject matter.
The film wants to illuminate different aspects of the ongoing agricultural crisis in Tamil Nadu and aims to reach out to the broader public and raise awareness on the issue.
The devastating effects of the prevailing farming methods on the population and the environment shall be visualised in an authentic way.
The project is being implemented in collaboration with the German filmmaker and former TV reporter Hartmut Idzko, who was awarded the Media Price for Development Policy in 2009.
People eager to contribute to the success of this exciting project are invited to contact us.

STORYLINE
DOKUMENTARFILM
LANDWIRTSCHAFT UND INDIGENE WISSENSSYSTEME
Einleitung und Kernthema
Moderne landwirtschaftliche Anbaumethoden treiben indische Kleinbauern in die Abhängigkeit grosser multinationaler Unternehmen und lokaler Kreditgeber. Ernteausfälle verschärfen die Situation weiter, was unzählige Landwirte in den Ruin treibt, häufig sogar in den Selbstmord.
Der Unmut der Bauern über die ausweglose Situation im Zusammenhang mit der Agrarkrise in Tamil Nadu hat dieses Jahr mit wochenlangen Protesten in der Hauptstadt Delhi einen alarmierenden Höhepunkt erreicht.
Mit dem Dokumentarfilm wollen wir Aufmerksamkeit für diesen Missstand schaffen, und seine vielschichtigen Ursachen sowie sozioökonomischen und ökologischen Implikationen erläutern.
Anhand eindrücklicher Portraits von Bauern kann der Zuschauer die tragischen Folgen der inputintensiven Landwirtschaft hautnahe miterleben. Im Film sollen jedoch nicht nur diejenigen Bauern zu Wort kommen, die unter dem vorherrschenden System leiden.
Vielmehr möchten wir zeigen, wie traditionelle biologische Anbaumethoden, die Jahrhunderte lang in Indien praktiziert wurden, auch zeitgenössischen Bauern eine realisierbare Alternative bieten. Und zwar mit messbarem Erfolg, den wir anhand von Interviews mit Biobauern und Aufnahmen ihrer Arbeit im Feld dokumentieren werden.
Die traditionelle Landwirtschaft Tamil Nadus ist mit vielen lokalen Kulturausprägungen verbunden. Diese können, wenn sie in die Gesellschaft (re)integriert werden, den Weg aus der Krise zeigen.
Der Film stellt darum ausserdem die Siddha Medizin vor, das traditionelle Heilsystem der tamilischen Kultur, sowie weitere lokale Wissenssysteme, die eng mit der traditionellen Landwirtschaft verflochten sind.
Damit soll es dem Film gelingen, die Bedeutung und das Potential des indigenen Wissens zu unterstreichen, sowie die Konsequenzen seiner Untergrabung eindringlich zu veranschaulichen.
Inhalt
Bauernalltag und Situation der Frau
Der Film begleitet mehrere Bauern in ihrem Alltag und portraitiert ihre unterschiedlichen Kultivierungsmethoden. Herausforderungen und Misserfolge werden dabei ebenso gezeigt wie Hoffnung spendende Erfolge.
Die untergeordnete Rolle der Frau in der modernen Landwirtschaft wird ihrer zentralen Bedeutung in einer traditionsorientierten Landwirtschaft gegenübergestellt.
Da Selbstmord für viele Bauern oftmals der letzte Ausweg aus dem Teufelskreis darstellt, portraitiert der Film u. a. auch eine Frau, die nach dem Suizid ihres Mannes mit ihren Kindern und einem grossen Schuldenhaufen zurückbleibt.
Bedeutung der Kuhhaltung
Der Film setzt sich mit der Rolle von Kuh und Stier auseinander, die als essentielle Elemente in der traditionellen Landwirtschaft, sowie im tamilischen Alltag im Allgemeinen, gesehen werden. Die darauf gründende Kuhverehrung in Tamil Nadu drückt sich auf vielerlei Weise aus, was veranschaulicht werden soll.
Die Aufnahmen zeigen Szenen des dörflichen Sportmassenspektakels Jallikattu, bei dem jeweils im Januar der stärkste Stier identifiziert wird. Erst kürzlich entbrannte eine heftige Debatte um diesen Brauch, die durch grobe Anschuldigungen der internationalen Tierschutzorganisation PETA ausgelöst wurde. Der Film bewertet das kontroverse Thema und stellt einen Bezug zum Umgang mit Nutztieren in der traditionellen Landwirtschaft her.
Siddha Medizin
Teil des Films ist die Gegenüberstellung der Wiederbelebungsbestrebungen im Bereich des traditionellen Siddha Medizinsystems und der Popularität der sogenannten ‘English medicine’, wie die Schuldmedizin landläufig in Indien bezeichnet wird.
Siddha Medizin bietet als effizientes Gesundheitssystem eine erschwingliche Alternative zur Schulmedizin an. Sie ist stark von einheimischen Kräutern, und daher vom Erhalt der lokalen Biodiversität, abhängig. Letztere wird durch moderne Anbaumethoden jedoch zunehmend zerstört.
Der Film zeigt mitunter, wie ein national bekannter Siddha Praktiker Dorfeinwohnerinnen wichtige Heilpflanzen vorstellt. Diese Pflanzen, die bei der Vorbeugung und Behandlung der meisten Allgemeinerkrankungen Anwendug finden, kann jede Frau im eigenen Hausgarten anbauen.
Ausserdem wird die Durchführung einer Pulsdiagnose im Rahmen einer Erstkonsultation gefilmt. Dabei beschreibt der Siddha Praktiker die Dispositionen des Patienten sehr akkurat. Auf diese Weise wird die Berechtigung dieser uralten Methode als relevante bzw. überlegene Diagnosetechnik der Moderne demonstriert.
Astrologie
Die Astrologie spielt als traditionelles Wissenssystem in der gesamten indischen und v. a. auch tamilischen Kultur und Lebenswelt eine herausragende Rolle, so auch in der Landwirtschaft.
Im Interview erzählen Bauern, wie sie die verschiedenen Anbauphasen mit den jeweils dafür günstigen planetaren Konstellationen abstimmen.
Feste
Lebhafte Szenen von Erntefesten und anderen wichtigen traditionellen Veranstaltungen, die mit Prozessionen, Volkstänzen und Ritualen einhergehen, werden kontextualisiert. Z.B. als Dank an den Sonnengott für die Ernte, oder zur Anbetung des Regengottes bei ausbleibendem Monsun. Die jährlichen Daten variieren, da die Ereignisse jeweils von einer bestimmten Sternen-, Sonnen- oder Mondkonstellation abhängig sind.